Den Treibhausgasausstoß einzelner Webpages kannst du leicht mit Hilfe eines CO2-Rechners für Websites berechnen. In der Einschätzung des Ergebnisses solltest du aber bedenken: Diese Rechner haben Stärken, aber eben auch Schwächen.
Beginnen wir mit den Stärken – die liegen ja eh ziemlich auf der Hand:
Die Verwendung eines CO2-Rechners für Websites trägt dazu bei überhaupt mal ein Bewusstsein für den Treibhausgasausstoß von digitalen Anwendungen zu schaffen. Neben den großen Themen wie Verkehr oder Ernährung gehen die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Weltklima nämlich oft unter.
Außerdem können solche Rechner auch dabei helfen, an den richtigen Schrauben zu drehen, wenn’s um die Optimierung von Websites geht. Sie geben oft wertvolles Feedback über die Potentiale einzelner Webpages und machen es so einfacher, zielgerichtet an Verbesserungen zu arbeiten.
Es gibt aber auch Schwächen – die liegen vor allem in verfälschten Ergebnissen:
Verwendet deine Webpage lazy loading ist das gut für die Ladezeit und fürs Klima. Einem CO2-Rechner erschwert es allerdings seine Arbeit. Denn auch wenn der Rechner die Seite scannt, werden Elemente, die weiter unten auf deiner Seite liegen, evtl. nicht (vollständig) geladen. Was nicht geladen wird, wird auch nicht berechnet, und du bekommst ein falsches (zu niedriges) Ergebnis. Dieses Problem kannst du leicht lösen: Schalte für die Zeit der Berechnung des Treibhausgasausstoßes deiner Webpage durch ein Tool das lazy loading deiner Website aus – und danach bitte gleich wieder ein. So kommst du zu realistischen Ergebnissen.
Bindest du Videos über Streamingplattformen wie YouTube oder Vimeo ein, kann es sein, dass auch diese Videos fürs erste nur partiell geladen werden. Das heißt, dass z.B. die ersten 10 Sekunden eines Videos sofort geladen werden, der Rest aber erst, wenn User sich länger damit beschäftigen und nicht weiter scrollen (das ist ebenfalls grundsätzlich gut fürs Klima). Auch in so einer Situation kann ein CO2-Rechner kein realistisches Ergebnis liefern. Und weil diese Art des Ladens oft von der jeweiligen Plattform vorgegeben wird, kannst du auch nicht so leicht was dran ändern.
Das heißt, in dieser Situation musst du einfach ehrlich mit dir sein, und dir eingestehen, dass der Treibhausgasausstoß, der beim Konsum deiner Webpage entsteht, evtl. deutlich höher liegt, als der Rechner angibt.
Du siehst: Obwohl CO2-Rechner für Websites eine sehr nützliche Sache sind, braucht es doch auch ein bisschen Hirnarbeit der Anwenderin/des Anwenders, um sie gut nutzen zu können.
Eine kurze Liste unterschiedlicher CO2-Rechner findest du übrigens hier.