Macht’s Sinn Künstliche Intelligenz in WordPress Pagebuilder zu integrieren? Wenn ihr mich fragt: Noch nicht.

Künstliche Intelligenz ist in den letzten Monaten ja in vielen Bereichen ein riesiges Thema geworden – auch im Webdesign. Immer mehr Word Press Themes, Pagebuilder und Plugins bieten Möglichkeiten zur Integration von KI in ihre Produkte an. Und ich bin ehrlich gesagt auch fasziniert von den Möglichkeiten, die sich da plötzlich bieten. Aber gleichzeitig macht mich diese Entwicklung auch sehr skeptisch.

Vorteile der Nutzung von KI in Pagebuildern und Themes

Als Webdesignerin seh ich vor allem in der Entwurfsphase viele Vorteile in der Nutzung von KI. Ich kann ChatGPT schon für Website-Entwürfe passende Textbausteine für jede Branche und jedes Anwendungsfeld erstellen lassen. Find ich mal nicht das richtige Bild für die Hero-Section, lass ich es mir einfach von Midjourney malen. Und habe ich eine coole Idee, von der ich nicht weiß, wie ich sie in Code übersetzen soll, bitte ich OpenAI Codex das für mich zu tun.

Das bringt mir mit ein bisschen Übung sicher einiges an Zeitersparnis, macht Entwürfe realistischer und erspart allen beteiligten vielleicht ein oder zwei Revisionen. Gleichzeitig kann ich unabhängiger von meinen Kundinnen und Kunden arbeiten (Stichwort: Die Abgabe der Texte oder Bilder für die Entwürfe verzögert sich).

Nachteile der Nutzung von KI in Pagebuildern und Themes

Gleichzeit hat die Sache natürlich auch einige Nachteile. Die Frage nach den Urheberrechten z.B. oder auch, dass Künstliche Intelligenzen in genau dem Maß voreingenommen sind, wie es die Daten sind, mit denen man sie füttert. Was mir aber ganz besondere Sorge macht, ist ihr hoher Energieverbrauch. Das Training von Chat GPT verbraucht geschätzte 1.200 Megawattstunden Strom und produziert damit ungefähr so viel CO2 wie 550 Flüge von San Francisco nach New York (abhängig natürlich davon, mit welchem Strom die dazugehörigen Serverzentren betrieben werden). Da ist die Anwendung durch Nutzer*innen noch gar nicht mitgerechnet.

Dazu kommt, dass für mich als Webdesignerin die Abhängigkeit von Kundinnen und Kunden – was das Erstellen der Inhalte einer Website betrifft – zwar abnimmt, die Abhängigkeit von Künstlicher Intelligenz nimmt aber natürlich zu. Das habe ich z.B. erst vor ein paar Tagen in einer Facebook-Gruppe für WordPress-Designer gesehen: Da hatte sich jemand Code von KI erstellen lassen. Der hat auch super funktioniert. Als der Designer dann aber was am Code ändern wollte, hat er gemerkt, dass er den nicht versteht. Das hat dazu geführt, dass er auch nicht wusste, welche Frage er der KI stellen sollte, um zu seiner gewünschten Änderung zu kommen. Er musste dann erst recht bei echten Menschen nachfragen.

Fazit

Mein Fazit zur Verwendung von KI im Webdesign ist deshalb: Kann sein, dass uns künstliche Intelligenz in Zukunft helfen wird, unsere Prozesse zu optimieren und so Zeit und Energie zu sparen. Dazu muss aber erst der Energieaufwand der diversen KI-Modelle deutlich reduziert werden.

Wenn das erledigt ist, wird es weiterhin reflektierte Anwenderinnen und Anwender mit Basiswissen aus dem jeweiligen Themenbereich brauchen, die die mächtigen KI-Tools verantwortungsbewusst verwenden. Als Spielzeug taugen sie meiner Meinung nach nicht.

Quellen:
CO2-Fußabdruck: Die dunkle Seite der KI – news.ORF.at
Die Vorurteile künstlicher Intelligenz – ORF Topos