Wenig überraschend dreht sich im ressourcenschonenden Design alles um die Frage, wie man Dinge unter Einsatz möglichst weniger natürlicher Ressourcen gestalten kann. Im konkreten Fall kann das sehr unterschiedlich aussehen – je nachdem, ob man’s z.B. mit Möbeldesign, Modedesign oder Webdesign zu tun hat. Ich kenn mich nur mit Web- und Brand Identity Design aus, also red ich mal nur davon.
Das Erste, was es braucht, um Ressourcen schonen zu können, ist ein Bewusstsein dafür, wie viele im Lauf eines Projekts verwendet werden – und ja, auch im digitalen Bereich. Nur so kann man nämlich bei jeder wesentlichen Designentscheidung fragen: Ist es uns das wert? Ist uns das Hintergrundvideo wirklich 5g mehr CO2-Ausstoß pro Seitenaufruf wert? Muss für unseren Flyer wirklich Frischfaserpapier produziert werden? Zahlt sich das aus?
Das fragt man, weil man den Planeten als Stakeholder begreift. Genau wie Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden, von Geldgeberinnen und Geldgebern oder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berücksichtigt werden sollten, sollen auch die Bedürfnisse des Lebensraums, der alles erst möglich macht, nicht unter den Tisch fallen.
If we don’t have a planet … Hmmm.
Al Gore
Im Vordergrund steht nicht eine anything goes-Mentalität, sondern der Entschluss die sinnvollste Lösung für (potentielle) Kund*innen, Unternehmer*innen und den Planeten zu finden.
Notwendig ist das, weil wir uns zu lange keine Gedanken gemacht haben. Das Internet verbraucht mittlerweile rund 7% der weltweit produzierten Strommenge und ist für fast 4% des weltweit produzierten CO2s verantwortlich (ähnlich wie der Flugverkehr) – und es wächst. Der weltweite Papierverbrauch ist von 130 Mio. Tonnen im Jahr 1970 auf 415 Mio. Tonnen im Jahr 2019 gestiegen. Und es ist auch bei einigen zertifizierten Papieren möglich, das dafür notwendige Holz aus Regenwald auszuschlagen.
Zusammenfassend würde ich sagen, es ist mit ressourcenschonendem Design wie mit einem Bankkonto, das man nicht überziehen will: Man bemüht sich, nicht mehr auszugeben, als man hat, damit man am Ende nicht vor den Scherben seiner Existenz steht.
Quellen:
www.sustainablewebdesign.org
www.wwf.de